Gemessen an der Einwohnerzahl ist Moskau die größte Hauptstadt Europas. Über 10 Millionen Menschen tummeln sich in der Metropole, die völlig unbestritten das politische und wirtschaftliche Zentrum Russlands bildet. In kultureller Hinsicht steht Moskau in Konkurrenz zum schönen „Venedig des Nordens“, der Stadt Sankt Petersburg. Doch Moskau hat sich in den letzten Jahrzehnten von der grauen Maus zur schillernden Metropole entwickelt. Das Leben in der Stadt pulsiert, es ist bunt und schrill geworden und inzwischen steht Moskau den Weltmetropolen New York oder London in nichts mehr nach.
Was bei der Einreise nach Moskau beachtet werden muss
Russland öffnet sich immer mehr für die westliche Welt und die Einreisebestimmungen sind in den letzten Jahren um einiges vereinfacht worden. Dessen ungeachtet ist es für Bürger der EU unumgänglich, für die Reise nach Moskau ein Visum zu beantragen. Folgende Dinge sind bei der Einreise zu beachten:
- Vor der Einreise in die Russische Föderation muss bei einer deutschen Konsularvertretung ein Visum beantragt werden; die Vertretungen befinden sich in Berlin, Bonn, Hamburg, München, Leipzig und Frankfurt am Main.
- Gruppenvisa gibt es nicht, es kann nur für einzelne Personen ein Visum ausgestellt werden.
- Wenn nicht ein Dauer-Visum oder ein zweifaches Visum beantragt wurde, gilt die Einreiseerlaubnis für einen bestimmten Termin zur einmaligen Ein- und Ausreise.
- Es sind folgende Unterlagen vorzulegen: ein gültiger Reisepass (keine Kopie), ein gültiger Kinderausweis mit Lichtbild, der ausgefüllte und unterzeichnete Visumsantrag (inklusive Passbild, Größe 3,5 x 4,5 cm) sowie der Nachweis einer in Russland anerkannten Reisekrankenversicherung.
- Jeweils bei der Ein- und Ausreise muss eine Zolldeklaration ausgefüllt werden. Verstöße gegen die russischen Zollbestimmungen können zu hohen Bußgeldern führen.
- Nach der Ankunft in Moskau muss man sich innerhalb von drei Tagen bei den zuständigen Behörden registrieren lassen. Dies wird in der Regel vom Reiseveranstalter oder den Hotels vorgenommen. Das Registrierungsformular sollte während des Aufenthalts stets mit sich geführt werden, falls es wider Erwarten zu einer Polizeikontrolle kommt.
Zusätzliche Bestimmungen für Touristen, Geschäftsreisende, Studenten oder Schüler sind der Internetseite der russischen Botschaft zu entnehmen. Auch Informationen über Dauervisa, Transitvisa (bis 72 Stunden gültig) und Besuchervisa sind dort nachzulesen.
Tipps für die Anreise und öffentliche Verkehrsmittel
Wer sich für eine Bahnfahrt von Westeuropa nach Moskau entscheidet, kann recht kostengünstig nach Russland reisen. Die Züge halten im Weißrussischen Bahnhof (Belorusskij Woksal). Eine Fahrt von Berlin aus dauert allerdings 26 Stunden. Schneller geht es mit dem Flugzeug. Ungefähr 40 Kilometer nordwestlich des Moskauer Zentrums befindet sich der Flughafen Scheremetjewo II, wo die internationalen Flüge landen. Es ist sehr empfehlenswert, nicht auf die dort wartenden russischen Taxis zurückzugreifen, da diese von den Reisenden horrende Geldbeträge verlangen. Besser ist es, sich an einer der Servicestellen ein Fahrzeug zu bestellen oder mit dem Linienbus 851 bis zur Metrostation Retschnoj Woksal zu fahren. Von dort aus kann man ganz einfach ins Zentrum gelangen.
Von morgens 6 Uhr bis nachts um 1 Uhr fährt die Metro in Moskau. Viele der Stationen sind recht prachtvoll gestaltet und sehr sehenswert. Allerdings ist es nicht ratsam, während der Rush-Hour mit der U-Bahn zu fahren, also morgens zwischen 7.30 Uhr und 10.30 Uhr und nachmittags von 16 Uhr bis 17.30 Uhr. Weitere Verkehrsmittel sind die Straßenbahnen, für die man an den Metro-Stationen oder an Kiosken 10er Karten kaufen kann, und die Busse, für die man die Karten auch direkt beim Schaffner kaufen kann. Besonders hervorzuheben sind in Moskau die Mini-Busse, mit denen bis zu 11 Passagiere transportiert werden können. Diese sogenannten „Marshrutki“ haben einen seitlichen weißen Streifen und fahren in der Nähe der Metro-Stationen oder von anderen zentralen Punkten aus ab.
Sehenswertes in Moskau
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Moskau gehört neben dem Roten Platz natürlich der Kreml (zu deutsch: „Festungsstadt“). Das Wahrzeichen liegt mitten im Moskauer Zentrum und wurde vor rund 800 Jahren von Juri Dolgoruki errichtet. Die ummauerte Festung war bis ins Jahr 1712 die Residenz von Fürsten und Zaren. Ab 1918 hatte die kommunistische Regierung ihren Sitz im Kreml. Heute beinhaltet das „Herz Moskaus“ eines der größten Museen der Welt. Im Jahr 1990 wurden der Kreml und der Rote Platz von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Zentral vor den Kreml-Mauern gelegen erstreckt sich der Rote Platz in einer Länge von 500 Metern und einer Breite von 150 Metern. Vor allem die vielen historischen Ereignisse, die rund um den Platz stattgefunden haben, machen den Ort sehr bedeutend.
Im Südwesten des Roten Platzes befindet sich die Basilius-Kathedrale. Die neun farbenprächtigen Kuppeln machen das Gebäude wohl zum auffälligsten Hingucker des Platzes. Ebenfalls im Südwesten liegt das Lenin-Mausoleum, eines der jüngsten Gebäude des Platzes. So manch andere prominente Persönlichkeit hat ihre letzte Ruhestätte an der Kreml-Mauer gefunden: beispielsweise Juri Gagarin, Josef Stalin oder Klara Zetkin. Nordwestlich des Roten Platzes befindet sich das Auferstehungstor und das Historische Museum. Neben dem Museum für Moderne Geschichte, dem Puschkin Museum, dem Tretjakow-Kunstmuseum und dem paläontologischen Museum ist zudem das Weltraummuseum und das Bulgakow-Haus eine Besichtigung wert.
Nicht nur die zahlreichen Museen sind sehenswert, auch die Moskauer Parks sind unbedingt einen Besuch wert. Mit rund 100 Parks bietet Moskau seinen Bürgern und Besuchern wunderschöne Erholungsorte. Sicherlich der bekannteste Park ist der Gorki Park in Moskau. Mit vielen Attraktionen, Bars, Cafés, Kino und Freizeitangeboten lädt der Park gleichermaßen zur Unterhaltung und zu einer Ruhepause ein. Auch der Kolomenskoje-Park ist sehr ansprechend, dieser befindet sich südöstlich des Moskauer Zentrums. Der Park beinhaltet ein Museum mit mehreren Tausend Exponaten, ein Freilichtmuseum und viele architektonische Sehenswürdigkeiten. Diese gibt es in Hülle und Fülle im Moskauer Stadtgebiet, was jedem bauhistorisch interessierten Besucher das Herz höher schlagen lässt. Erwähnenswert ist hierbei besonders die Kirche der Auferstehung, die Kirche des Erzengels Michael in Tropavero, das Neujungfrauenkloster, die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale und der Patriarchen-Palast.
Moskauer Nachtleben
Wer in Moskau etwas erleben will, sollte sich abends in das außergewöhnliche und schrille Nachtleben der Weltstadt stürzen. Allerdings fällt dies einem Nicht-Moskauer nicht unbedingt leicht. In der Szene den Überblick zu behalten, ist eine Kunst – und wer nicht zu den steinreichen Besuchern Moskaus gehört, scheitert oft schon an den hohen Eintrittspreisen für die Klubs und die Diskotheken. Auch viele Bars und Kneipen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und die fremden Männer aus dem Westen sind dort sehr gern gesehene Gäste. Allerdings sollte man sich vorher bei den Einheimischen informieren, welche Bars empfehlenswert sind, da es doch manche gibt, bei denen gewalttätige Übergriffe keine Seltenheit sind.
Einige der derzeit angesehensten Pubs, Bars und Diskotheken sind folgende:
- die Diskothek „Club Brand“ in der Smolenskij Ploschtschad
- der „John Bull Pub“ in der Kutuzovskij Projesd 4
- „Rosie O´Gradys“, ein bekannter irischer Pub in der Znamenka Oliza 9-12
- der Tanzklub „Propaganda“ in der Bolshoi Zlatoustinksij Pereulok 7
- der Klub „Khaos“ in der Timirgazevskaja Uliza 17
- die wohl längste Bar Russlands, das „Chesterfields“ in der Zemljanoj Val 26
- der Techno-Klub „Titanik“ in der Leningradskij Prospekt 31